sexta-feira, 20 de outubro de 2017

Martin Luther ein Revolutionär


Wenn dieser Tage an Martin Luther, wegen des Anschlagens seiner 95 Thesen an die Wittenberger Kirchentür, gedacht wird. Dann weiß ein Jeder, dass damit die kirchliche Spaltung in Europa verbunden war.
Doch Luthers revolutionäre Tätigkeit basiert nicht nur auf dieser Trennung, sondern ganz besonders wegen der Übersetzung der Bibel in die damalige allgemeinverständliche Sprache. Da es noch kein einheitliches Deutsch gab, bemühte er sich geradezu missionarisch, das Neue Testament vom griechischen und lateinischen Text in eine Umgangssprache zu übertragen, damit zukünftig der einfache Bürger, der mehrheitlich des Lesens nicht mächtig war, die Vorträge der Prediger verstehen konnte. Dies war ein wichtiger Schritt zum schaffen einer einheitlichen Umgangssprache in den deutschen Ländern. Mit dieser Bibel konnte auch Nichtbegüterten Unterricht gegeben  und somit langsam das Analphabetentum verringert werden.
Eine andere Revolution, die unserer heutigen Informationsrevolution ähnlich ist, war die Herstellung seiner Druck- und Flugschriften mit der Presse. Einer Technik, die um 1450 von Johannes Gutenberg in Mainz entwickelt wurde, aber in der Zeit bis zu Luthers Pamphlet-Aufklärung hauptsächlich nur zum esoterischen Buchdruck diente. Mit seinen Flugblättern, seinen Kirchenschriften, die Martin Luther kostenlos verteilte, erlangte er eine Popularität und seine Bewegung eine Dynamik, die selbst von dem Papst in Rom und den Fürsten nicht mehr aufzuhalten war.
Insofern ist Luthers Innovation mit der heutigen elektronischen Entwicklung vergleichbar. Es war bis vor wenigen Jahrzehnten undenkbar, dass ein völlig Unbekannter durch die Benutzung virtueller Medien einen Bekanntheitsgrad erreichen konnte, den er in gedruckter Form so schwerlich oder nur mit Hilfe von Verlagen, Zeitungen oder den traditionellen Medien Rundfunk und Fernsehen hätte erreichen können. Da diese traditionellen Medien jedoch widerum recht elitär verwaltet und gesteuert sind, würde ein Unbekannter, sei er Philosoph, Schriftsteller oder Politiker niemals eine Verbreitung erhalten wie es heute über facebook, twitter, whatsapp oder andere Applikationen möglich ist.
Zwei Beispiele zeigen sowohl die positive als auch die negative Seite dieser neuen Kommunikationsrevolution auf. Einmal die Wahl Barack Obamas zum amerikanischen Präsidenten 2008. Ohne Facebook und tweets hätte er seinen Wahlkampf nie gewinnen können. Für das Gegenteil steht sein Nachfolger Donald Trump, der seiner Twitter-Sätze und Kurztiraden über alles und alle loslässt und somit selbst die traditionelle Presse in die Defensive drängt. Er benötigt keine gute Sprache, keine ausgewogene Meinung und keine fundamentierten Argumente, er schlägt emotional um sich wie es ihm gerade gefällt. Die Plattform Twitter gibt ihm dazu die Möglichkeit.

Ähnliches erreichte Luther mit seinen Massenschriften. Dass dies zu Aufständen führte die unkontrollierbar wurden und hunderttausende das Leben kostete, war von ihm weder beabsichtigt noch gewollt. Doch wenn man eine Revolution in Gang bringt, sind die Auswirkungen vorher nie abzusehen. 

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