quinta-feira, 24 de agosto de 2017

Die Politiker und ihr Untergang


Dieser Tage las ich unter vielen Kommentaren, die man ebenso schnell wieder vergessen kann einen Satz der zu denken gibt: “Não há sistema de governo eficiente quando, da base à pirâmide política está corroída pela má qualidade. ” Auf deutsch: ”Es kann kein effizientes Regierungssytem geben, wenn es von der Basis bis zur Spitze  durch seine schlechte Qualität zerfressen ist.” Diesen eindeutigen Ausspruch schrieb der bekannte Jurist und Ex-Minister Almir Pazzianotto in einem bemerkenswerten Artikel.
Ergänzend dazu eine Aussage des Abgeordneten Vicente Cândido in einer Diskussion über die Zukunft des politischen Systems in Brasilien:” Das Einzige was den Kongress heute vereint, ist der Wunsch wiedergewählt zu werden.”
Irgendwie erinnert mich dieser ganze derzeitige politische Vorgang in Brasilien an den Untergang der Titanic. Während in einem Ballsaal noch fröhlich zum Tanz Musik gemacht wurde, kämpften die anderen im Untergeschoss bereits ums Überleben, bis dann schließlich das gesamte Schiff sank.
Brasilien wird nicht sinken, aber vielleicht in einem politischen Chaos versinken, wenn die Herren Volksvertreter nicht endlich aufhören nur an sich zu denken, an ihre Sitze, ihre Pfründe, ihre Vorteile und ihre lebenslange Versorgung.
Irgendwann können dann keine Renten mehr bezahlt werden, bleibt für die Schulen und Universitäten kein Geld mehr übrig, bricht das Gesundheitssystem zusammen, das Sicherheitssystem schon lange, aber die Herren Politiker und ihre Staatsdiener bedienen sich weiterhin aus der Kasse, bis sie völlig leer ist.  
Die Titanic verschwand für immer im Meer, Brasilien wird nicht verschwinden aber wenn dann alle Kassen leer sind, dann bleibt auch für die Politiker und ihren Tross nichts mehr übrig.

Muss man es wirklich soweit kommen lassen?                              

terça-feira, 15 de agosto de 2017

Brasilien in der Warteschleife


Dieser Tage wurde der Lateinamerikaexperte an der John Hopkins Universität in Washington, Riordan Roett,  befragt: Welche Bedeutung heute Lateinamerika und besonders Südamerika unter dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump hätte. Er war zwar diplomatisch, aber es war leicht herauszuhören, das die neue amerikanische Administration an dem südlichen Teil des Kontinents wenig Interesse zeigt. Wenn man einmal die Grenzsicherheit mit Mexiko ausklammert, und seine neuesten Töne über Ordnung in Venezuela als bloses Drohen abtut, dann existiert für die Trumpadministration Südamerika praktisch nicht.
Aber neben der offiziellen Regierungspolitik findet man derzeit auch wenig nordamerikanische Geschäftsleute oder Investoren, die sich besonders für den östlichen Teil des Subkontinents interessieren würden. Während die Pazifikanrainer, Equador, Kolumbien, Peru und Chile im Transpazifik-Pakt noch eine wirtschaftspolitische Verbindung zum großen Bruder im Norden haben, steht der Mercosul mal wieder ganz verlassen da. Mit dem argentinischen Präsidenten Macri verbinden Trump noch ehemalige Geschäftsverbindungen, aber der derzeitige brasilianische Regierungschef wird nur abschätzig als “lame duck” als “lahme Ente” bezeichnet.
Das ist keine Auszeichnung für das fünftgrößte Land der Erde, das einmal die fünfte Wirtschaftsmacht war und als BRICS-Mitglied zu den wirtschafts und politischen Nationen der Zukunft gehörte. Den Namen des brasilianischen Außenministers kennt im Ausland so gut wie niemand, da der derzeitige der fünfte in 3 Jahren ist.  Man muss es klar sagen, Brasilien hat sich von der Weltpolitik eine “Auszeit” genommen. Derzeit gibt es nur ein Thema, und das heißt überleben. Eine Regierung die nahezu täglich nur ums Überleben kämpft, kann keine Strategie entwickeln, kann keine weiterreichenden Abmachungen treffen sondern plant nur von morgens um sechs bis Mitternacht.
Die Regierung schleift sich mühsam über die Runden und hofft, dass sie innenpolitisch die nächsten 16 Monate überstehen kann. Das ist aber für solch eine Nation einfach zu wenig. Die Welt entwickelt sich rasend weiter, geht vorwärts und Brasilien versinkt in Lethargie.
Gäbe es da nicht den 200 Millionen Konsumentenmarkt, würde das Land weltpolitisch so vergessen werden wie eine einsame Insel in der Südsee. Experten und Positivisten mögen noch so sehr die Trommel rühren und Brasiliens Einmaligkeit auf den Gebieten wie Biosphäre, natürlicher Energie und Kreativität herausstreichen. Aufgrund seiner politisch-juristischen Labilität, seines ziemlich verschlossenen Marktes und der fehlenden Innovation, erweckt es derzeit wenig Begeisterung.

Wer auch immer 2019 die Regierung übernehmen wird, der muss einen herkulanischen Kraftakt durchführen um Brasilien in der Weltgemeinschaft wieder Achtung zu verschaffen.

sexta-feira, 4 de agosto de 2017

Das Dieselauto wird sich von selbst erledigen


Was hat die deutsche Automobilindustrie nicht alles getan um den Dieselmotor in besseren Autos und Luxuskarossen salonfähig zu machen. Zunächst sprach für diesen Motor seine Langlebigkeit, seine geringerer Verbrauch und dass er kostengünstiger wäre. Damit wurde er das bevorzugte Aggregat für Vielfahrer, wie Taxis. Aber die Autobauer ließen nicht locker, sie wollten diesen technisch weniger anspruchsvollen Motor auch in ihren höheren Preisklassen verkaufen und damit auch den amerikanischen Markt erobern. Um dies zu erreichen, mussten allerdings die Abgaswerte reduziert werden. Wie mittlerweile bekannt wurde, ist dies nur mit Hilfe einer raffinierten Software gelungen, die selbst professionelle Testinstitute austrickste.
Damit müssen die deutschen Autobauer mit empfindlichen Strafen rechnen, außerdem ist das Image erst einmal im Keller. Aber es kam noch schlimmer, nun reagieren auch verschiedene staatliche Aufsichtsbehörden in Europa. In Deutschland wollen einige Städte, wie Stuttgart, den Dieselmotor in der Innenstadt ganz verbieten, der verschmutzenden Abgase wegen, und das ausgerechnet dort wo das Auto erfunden wurde und einer der größten Autobauer beheimatet ist.
Mittlerweile beschäftigt sich auch die deutsche Regierung damit, denn es geht um Arbeitsplätze, potente Steuerzahler und die Basis des deutschen Exports. Die Autobauer sind eine Macht.
Wenn man allerdings etwas weiter  nach vorne blickt, kann man leicht erkennen, dass sich der Dieselmotor früher oder später selbst erledigen wird. Wenn man die Versuche verfolgt die bereits mit Hybridmotoren und Elektromotoren unternommnen werden, dann ist es offensichtlich, dass dem sauberen Motor, ohne oder mit geringen Abgasen, die Zukunft gehört. Es ist eine Frage der Zeit, bis sich der Käufer mehr und mehr dafür entscheidet und dann die Autos kauft, die in diese Richtung am weitesten entwickelt sind. Die Automobilindustrie, besonders die deutsche sollte sich rasch darauf einstellen, ehe sie von Tesla und anderen risikobereiten Neuentwicklern überholt werden wird.