quarta-feira, 15 de junho de 2016

Männliche Gewalt



Am vergangenen Wochenende  hörten und lasen wir wieder über den wahnsinnigen Anschlag auf einen Nachtklub in Orlando, 49 Menschen wurden regelrecht niedergeschossen. In Frankreich finden die Fußball Europameisterschaften statt, vor und nach den Spielen schlagen sich Anhänger verschiedener Nationen die Köpfe blutig. Die Vergewaltigungsszene an einem jungen Mädchen in Rio de Janeiro hat man ob der vielen neuen Nachrichten bereits wieder vergessen.
Gestern las ich einen Beitrag im deutschen Nachrichtenmagazin der Spiegel, der zum Nachdenken anregt. Die Autorin überschrieb ihren Beitrag: „ Immer die Jungs“. Irgendwie stimmt dies, wenn man von Gewalttaten hört, dann sind die Täter fast immer männlich. Woran liegt das? Im Alten Testament steht schon:“ Der Mensch ist Böse von Jugend an.“ Da wird aber von dem Menschen gesprochen, nicht von dem Mann. Nun, wenn wir die Menschheitsgeschichte betrachten, dann waren es mehrheitlich immer Männer die die Welt beherrschten, die Kriege führten, die auch zu Hause das Sagen hatten. Doch seit der Frauenbewegung gegen Ende des 19. Jahrhunderts, die man die „Blaustrümpfe“ nannte, haben die Frauen gegen ihre passive Rolle rebelliert, haben um die gleiche Ausbildung gekämpft, wollten in der Politik mitreden und wollten sich schlichtweg emanzipieren. In den letzten 100 Jahren haben sie vieles erreicht. Sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt, können sich ihren Partner frei aussuchen, können ihr Leben gestalten wie sie wollen. Dass dies nicht immer leicht ist, wollen wir nicht in Abrede stellen, denn noch ist Politik mehrheitlich Männersache, Unternehmensführungen ebenso. Aber es gibt auch Gebiete da Frauen nicht  nur gleichberechtigt sind, sondern durchaus das Sagen haben, zum Beispiel im Erziehungswesen, im Gesundheitswesen, im Umweltbereich und in vielen Gebieten der Kunst.
Wo aber Frauen fast ganz fehlen, in den Berichten über Gewalt. Vereinzelt gab es einige Selbstmörderinnen die von den islamistischen Milizen abgerichtet wurden, aber das steht in keinem Verhältnis zu der männlichen Gewalt.
Wenn man nun bedenkt, dass die Weltbevölkerung aus ungefähr 50 Prozent Frauen besteht und in dieser Gruppe die Gewalt völlig unbedeutend ist, sollte man doch einmal darüber nachdenken, ob es nicht auch ohne Terror und Töten geht. Es wird höchste Zeit, dass das angeblich so starke Geschlecht von den Frauen lernt wie man sich benimmt, wie man lebt und wie man auch Konflikte austrägt. Vielleicht wäre dies der Schlüssel zu einer besseren Welt.

terça-feira, 7 de junho de 2016

Die neue Sucht



Heute Mittag stand ich im Speiserestaurant in der Schlange um mich vom Buffet zu versorgen. Das war immer eine günstige Gelegenheit sich mit Kollegen und Mitarbeitern zu unterhalten und kurze Informationen auszutauschen. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, jeder hat mittlerweile sein Smartphone in der Hand und blickt wie gebannt auf das was er gerade durch klicken und streicheln dieses Wunderapparats alles sehen kann. Es scheint, dass das Essen fassen eher störend ist, denn ob sie wollen oder nicht, sie müssen ihr Gerät kurz zur Seite legen oder ganz Geschickte bedienen sich mit einer Hand, während sie mit der anderen weiterhin ihrem Kleincomputer die allerletzten Neuigkeiten entlocken. Das Essen selbst ist dann Nebensache, man verschlingt es wie eine lästige Beschäftigung, auf dem Monitor scheinen sehr viel interessantere Dinge aufzutauchen.
Aber damit ist noch lange nicht Schluss, der abgewinkelte Arm mit dem Gerät immer in Sichtweite vor die Augen gehalten scheint das neue Symbol einer Generation zu sein, die mit dieser Wunderelektronik aufgewachsen ist. Ich habe mir sagen lassen, dass es in vielen Familien längst zu keinem gemeinsamen Essen mehr kommt und wenn, dann ist jeder viel mehr mit seinem „Handterroristen“ so beschäftigt, dass er den Anderen keines Blickes mehr würdigt.
Dass dieses Verhalten sich bei vielen, besonders bei Schülern und jungen Menschen schon zu einer Sucht entwickelt hat ist leider eine Realität, man erfährt ja alles auf seinem Monitor und wenn dann nichts Neues mehr erscheint, kann man immer noch via whatsapp oder messenger einfach ein „ hallo, wie geht’s“ durchschicken und schon ist man wieder im Dialog mit irgendeinem Bekannten. Eigentlich eine praktische total vernetzte Welt, die den persönlichen Kontakt allmählich reduziert und den Benutzer nur noch zum Operator des Geräts werden lässt. Der Name „ phone „ oder Telefon ist eigentlich bereits fehl am Platz, denn telefoniert wird damit immer weniger. Es ist eher ein Handcomputer.
Dass dies aber zum Verlust der zwischenmenschlichen Beziehungen führt, dass sieht kaum einer, bis er wirklich vereinsamt ist, denn wirkliche menschliche Wärme kann das Gerät noch nicht ausstrahlen. Vielleicht sollte man schon Therapiekurse zum Leben ohne Handy einführen.