terça-feira, 28 de abril de 2015

Andere Länder, andere Sitten



Letzte Woche hat nach langer Verzögerung die  Petrobras, ziemlich verspätet, ihre Jahresbilanz 2014 vorgelegt. Dass sie nicht gut aussehen würde, hatte man erwartet. Deshalb schockierte der ausgewiesene Verlust nicht einmal, der Aktienkurs stieg sogar etwas an. Trotzdem muss man sich vorstellen, was ein Verlust von 21,6 Milliarden bedeutet. Das zeigt nur ungefähr wie diese eigentlich erfolgreiche Firma regelrecht ausgeraubt wurde. Wenn die Bilanz 6 Milliarden Reais als Abschreibung aus Korruptionsgründen ausweist, so ist dies sicher nur die Spitze des Eisbergs. Allein die Zeit der systematischen Überfakturierung zum Vorteil der PT-Regierung seit 2003, dürfte ein Vielfaches dieses Betrags ausmachen. Viele Veruntreuungen sind bisher noch nicht untersucht und abgeurteilt worden.
Zeitgleich zu  diesen unglaublichen Ausbuchungen, wurden auch die ersten Urteile gegen die Verantwortlichen und Gewinner dieser systematischen Korruption bekannt. Es wird als Erfolg gewertet, dass sie jeweils zu Strafen zwischen vier und elf Jahren verurteilt wurden, wobei ein Teil dieser Strafen nur mit Hausarrest und zeitlich begrenztem Freigang gewertet wird. Wenn man die schwere der Vergehen in Betracht zieht, sind diese Urteile geradezu Geschenke. Auch die vereinbarten Rückzahlungen von Beträgen in zweistelliger Millionenhöhe machen noch nicht einmal ein Prozent der entwendeten Summen aus.
Vielleicht erinnern wir uns noch an die Wallstreetkrise im Jahr 2008, damals flogen auch einige Börsenjongleure auf, die entweder nach dem Schneeballsystem oder auf andere Weise Milliarden von Investoren veruntreut haben. Der bekannteste Fall war der des ehemaligen NASDAQ-Präsidenten und Finanzbrokers Bernard Madoff. Wegen der Veruntreuung von 17,1 Milliarden US Dollar wurde er im März 2009 zu einer Gefängnisstrafe von 150 Jahren verurteilt, die eine vorzeitige Begnadigung nicht vorsieht.
Da kann man nur sagen: Andere Länder, andere Sitten.

quarta-feira, 15 de abril de 2015

Haben Sie ein Handy?





Oder wie man es in Brasilien nennt, ein celular. Natürlich haben Sie eines, jeder Brasilianer hat eines, denn ohne es ist das Leben nicht mehr lebenswert. Längst ist es nicht mehr das einfache schnurlose Telefon, mit dem man sich überall mit jedem der auch eines hat verständigen konnte. Das ist längst Geschichte, so um 1990 tauchten die ersten auf, auch tijolos genannt, weil sie so schwer wie Backsteine waren und aussahen wie ein Feldtelefon des Militärs. Telefonieren konnte man mit ihm nur, wenn man sich gerade in einer Zone befand die Transferstationen besaß.
Doch als fast jeder solch einen Apparat besaß, wurden die Geräte immer kleiner, man konnte die Tastatur kaum noch mit dem Finger bedienen, dazu gab es dann feine Stifte. Dann konnte man Torpedos versenden, Kurznachrichten weitergeben und irgendwann gab es auch eingebaute Kameras, die Bilder waren zwar nicht die besten, aber hochaktuell und authentisch, sie konnten sofort an Freunde weitergeleitet werden. Ja und dann gab es plötzlich das I-phone, das nur noch peripher ein Telefon war, man konnte damit fast soviel erledigen wie mit einem stationären Computer, konnte Filme herunterladen, Zeitungen lesen, e-mails versenden, Straßenkarten und Wegebeschreibungen herausholen, kurz es wurde zum ständigen Begleiter.
Die Konkurrenz schlief nicht und entwickelte ähnliche Geräte mit noch mehr features, sie wurden dann smart-phones genannt, denn sie sind teilweise schlauer als der Besitzer. Sie können mehr als ein durchschnittlicher Benutzer damit erledigen kann. Und es entstand eine neue Generation, die der smarties und der handies, die keinen Schritt mehr ohne ihr Ding machen, die kaum mehr jemanden in die Augen sehen, die selbst beim Essen mehr auf ihren Kleinbildschirm glotzen als auf den Teller, die auch mit niemandem mehr sprechen, sondern selbst wenn sie nebeneinander sitzen, sich nur noch gegenseitig Nachrichten zusenden. Damit ist dann die Phase der Sucht erreicht. Die man eigentlich genauso wie die Alkohol, Drogen und Zigarettensucht bekämpfen sollte. Vielleicht gibt es sie aber bereits, die Handy-Mediziner, und die Handy-Entwöhnungsanstalten. Der noch normale Mensch wäre dankbar dafür.




quinta-feira, 2 de abril de 2015

Deutschland - ein Einwanderungsland



                                   

Viel ist in den letzten Jahren über dieses Thema geschrieben und gesprochen worden, auf der einen Seite sorgten sich sowohl Politiker als auch Geschäftsleute um fehlende Fachkräfte in Industrie und Handel, auf der anderen Seite war eine nicht sehr kleine Minderheit darüber besorgt, dass sich Deutschland verfremden würde. Türken, Afrikaner, Europäer aus den östlichen Ländern kamen und blieben. In vielen Städten Deutschlands hört man mehr fremde Sprachen als deutsch. Muss man deshalb um die Zukunft des Landes besorgt sein?
Tatsache ist, dass die deutsche Bevölkerung nicht mehr zunimmt. Es gibt Hochrechnungen, die meinen, dass die Deutschen in 30 Jahren zwischen zehn und zwanzig Prozent weniger sein würden. Auf der  anderen Seite ist das Land das Zugpferd Europas, die Industrie floriert, die Exporte erreichen immer neue Rekorde, und die Unternehmer suchen händeringend nach qualifiziertem Personal. Dies hat sich herumgesprochen, und so suchen immer mehr junge Menschen ihre Zukunft in dem prosperierenden Deutschland. Das ist die eine Seite.
In den letzten Jahren kamen aber auch immer mehr Asylanten. Menschen aus Krisengebieten, die vor Terror und Mord flüchteten. Aus Syrien und vielen afrikanischen Staaten. Sie werden aus humanitären Gründen zunächst aufgenommen, in provisorischen Heimen untergebracht bis ihr Antrag entschieden ist. Dies kann jahrelang dauern und in der Zwischenzeit dürfen sie nicht arbeiten. Dass diese Situation unbefriedigend ist, erkennt man und will es ändern.
Nun ist aber auch eine gewisse Anzahl von Bürgern besorgt, dass sich Deutschland verfremden würde. Dies insbesondere in Richtung Islam, von wo man extremistische Einflüsse befürchtet. Es hilft dabei wenig, wenn der ehemalige Bundespräsident Wulf meint, der Islam gehöre zu Deutschland. Letztlich ist es ein christliches Land und sollte es bleiben. Die Werte des Grundgesetzes sind darauf aufgebaut.
In einer veränderten Welt wird es auch ein verändertes Deutschland geben. Wichtig ist dabei, dass über die Sprache und die gesellschaftlichen Regeln und Gesetze der Einwanderer sich eingliedert und anpasst, und nicht das umgekehrte erwartet wird. Es gibt genügend Länder die diese Situation erfolgreich gelöst haben.