quarta-feira, 21 de janeiro de 2015

Buro/cracía



                                                       

Da ich die ehrenvolle Aufgabe habe in einem kleinen Gebäude Síndico zu sein, muss ich mich des öfteren mit der komplizierten brasilianischen Verwaltung herumschlagen. Irgendwie sind dann die Hürden immer wieder zu nehmen, und irgendwo gibt es immer eine Lösung, aber was mich derzeit beschäftigt, ist geradezu ein Beispiel wie man viele Menschen unnötig beschäftigt hält, Geld kassiert wo es gar nicht nötig wäre, und den Amtsschimmel zu seinem schönsten Wiehern bringt.
Das kleine Gebäude hat auch einen Zelador, den wollen wir nun entlassen, und haben die Buchhaltungsfirma angewiesen die Papiere zur Endzahlung vorzubereiten. Dazu muss man allerdings auch den Saldo des Fundo de Garantia bei der Caixa Economica erfragen, dies wiederum geht nicht ohne „assinatura digital“, um diese zu bekommen muss man erst einmal mindestens 290 Real einbezahlen, dann bekommt man bei der Serasa einen Termin, präsentiert alle Dokumente seit der Gründung des Gebäudes, in unserem Fall seit nahezu 50 Jahren, sowie alle persönlichen Unterlagen. Um sich als Síndico auszuweisen genügt die letzte Ata da Assembleia. Wie froh war ich, dass meine Vorgänger die Unterlagen vieler Jahre so sauber geordnet hatten. Doch halt, die Ata de Assembleia muss beim cartório registriert sein. Ist sie doch, alle Unterschriften sind beglaubigt. April, April, das genügt noch lange nicht, es gibt ein Cartório de Títulos e Documentos, dort muss man das Papier hinterlegen und abstempeln lassen. Diese Stempelbüros gibt es aber in der Megastadt São Paulo nur in der Innenstadt, also in den Verkehr werfen, teure Parkgebühr bezahlen, und hin. Für zwei Seiten Papier kostet dies 73 Real. Darauf warten? Niemals, so schnell ist der Amtsschimmel nicht. Nach Stunden könnte ich abholen, doch halt das Papier hat einen Formfehler, es wurde niemand als Présidente da Mesa nominiert und niemand als Secretário. Ich gehe gleich in die Luft, da hilft das brasilianische jeito. Es gibt ein Korrekturformular da man Verbesserungen eintragen kann, kostet zwar extra, aber nach 3 Stunden habe ich mein Papier. Damit mache ich nun einen neuen Termin bei der Serasa, in der Hoffnung meine elektronische Unterschriftskarte zu erhalten, die ich nur einmal benötige, um meinen Zelador zu entlassen. Das war meine Arbeit die letzten Tage, sehr effizient, nicht wahr?

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