quarta-feira, 24 de setembro de 2014

Salomé und die rollenden Köpfe



Letzten Samstag besuchte ich im Theatro Municipal, in São Paulo, die Oper Salomé von Richard Strauss. Dieses im Jahr 1905 erstmals aufgeführte Stück, bezieht sich auf das biblische Thema von der Enthauptung Johannes des Täufers während der Zeit des Kaisers Herodes aus Galiläa. Salomé war die Tochter der Herodias, welche ihren ersten Gatten verließ um Herodes Boethos zu heiraten. Dieser Ehebruch wurde von Johannes verurteilt, weshalb die neue Königin auf Rache sann. Während eines Festes im Palast bat der König, dass Salomé für ihn tanzen solle, denn er war geblendet von ihrer Schönheit. Als Prämie durfte sie sich aussuchen was immer sie wolle, bis zur Hälfte seines Königreichs. Die Mutter beeinflusste sie den Kopf von Johannes dem Täufer zu fordern, was die Tochter nach einer berauschenden Aufführung auch tat.
Als dann auf der Bühne tatsächlich der Kopf auf einem Silbertablett  gereicht wurde, musste ich unwillkürlich an die kürzlich erfolgten Hinrichtungen von drei westlichen Journalisten durch den sich selbst ernannten Islamischen Staat denken. Die Gegend ist in etwa die gleiche wie vor 2000 Jahren und die Motive sind nicht viel anders. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass trotz zwei Jahrtausenden Entwicklung und Zivilisation sich wenig geändert hat. Damals war es die einfache Moralkritik von Johannes dem Täufer, heute ist es ein irrsinniger Machtanspruch von Extremisten, die sich auf die muslimische Religion berufen und jeden Andersgläubigen enthaupten wollen. Schon Hunderttausende sind auf der Flucht und die zivilisierte Welt berät in komfortablen Diskussionsrunden wie zu handeln sei.
Hat sich die Welt in dieser langen Zeit wirklich so wenig verändert?

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