quinta-feira, 11 de julho de 2013

Das Geschäft mit "X"


Als Kinder benützten wir immer einen Schüttelreim wenn etwas bei Spiel nicht klappte:

Das war ein Spiel mit x – das war wohl nix.

Später lernte man in der Mathematik die Größe – x – als eine Unbekannte kennen.

Das war wohl auch der Hintergedanke, als der Unternehmer Eike Batista sein Firmenimperium zusammenbaute. Jede Firma erhielt den Zusatz – X -.  Das begann mit der Holding EBX, setzte sich in der Minengesellschaft MMX fort, über die Ölgesellschaft OGX, die Werft OSX, die Energiefirma MPX, die Kohlegesellschaft CCX bis zu einer Logistikgesellschaft LLX. Alle diese Firmen sind an der Börse von São Paulo notiert, und wurden durch die starke Persönlichkeit ihres Gründers,  und geschickte Pressewerbung zu bevorzugten Anlagen für risikobereite Unternehmer. Davon gab es offensichtlich genug. Mit dem vorhandenen Kapital begannen nun diese Firmen zu arbeiten, sie schürften Gold und Erz, investierten in die off-shore-Ölförderung, bauten Häfen und versprachen für die Zukunft große Gewinne. Denn die meisten Firmen befanden sich noch in der Phase der Planung und des Aufbaus, reale Ergebnisse wurden nicht erzielt.

Der Erwartungsboom ging aber soweit, dass der Hauptinhaber zu Beginn des Jahres 2013 als der reichste Mann Brasiliens und einer der zehn reichsten der Welt bewertet wurde. Sein Vermögen wurde mit über 30 Milliarden US Dollar veranschlagt.

Ein halbes Jahr später, und nach der Bekanntgabe, dass die Ölfördererwartungen der Firma OGX sich nicht erfüllen würden, begannen jedoch die Börsennotierungen der gesamten X-Firmen ins Bodenlose zu rutschen.  Das Vertrauen, das man dem Hauptaktionär in der Vergangenheit entgegenbrachte, verwandelte sich in Misstrauen, Zweifel und Unsicherheit. Wer noch konnte stieg aus, Aktionäre, Aufsichtsräte und Mitarbeiter. Aus dem Megaimperium EBX ist ein Trümmerhaufen geworden.

Ohne Schadenfreude zu zeigen, kann man nur sagen: „ Das Geschäft mit X, das war wohl nix.