segunda-feira, 22 de abril de 2013

Wer hat die bessere Zukunft, Brasilien oder Deutschland?


Dass man von Brasilien als dem Land der Zukunft spricht, ist schon lange eine Tautologie. Seit Stefan Zweig 1940 in seiner Euphorie diesen Begriff geprägt hat, wird er bei allen passenden und unpassenden Gelegenheiten angewandt. Nun hat das Land aber in den letzten zwanzig, und besonders in den letzten zehn Jahren, ohne Zweifel einen enormen Fortschritt durchgemacht. Die beiden Präsidenten, Fernando Henrique Cardoso und danach Luiz Inacio Lula da Silva, haben es tatsächlich fertiggebracht, dass die breite Masse der Bevölkerung, die in der Vergangenheit hauptsächlich um das Existenzminimum kämpfte, sich zu einer unteren Mittelschicht hocharbeitete. Dies geschah zunächst einmal durch die Kontrolle der Inflation, die von der vierstelligen auf eine einstellige Zahl reduziert werden konnte. In einer zweiten Phase griff die soziale Komponente, durch Familien, Milch, Gaszuschüsse, die Familien gewährt wurden, welche unter der Armutsgrenze dahinvegetierten. Diese Neukonsumenten wiederum, bewirkten einen Kauf und Verbraucherschub, der die gesamte Volkswirtschaft weiter brachte. Außer den Basisprodukten: Lebensmittel und Bekleidung, profitiert bis heute die Automobilindustrie davon.

Diese erfreuliche Entwicklung wurde während des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts durch die prosperierende Weltwirtschaft noch begünstigt, da Brasilien als Rohstofflieferant gefragt war. Außer den klassischen Produkten: Kaffee, Orangenkonzentrat, Holz und Baumwolle, entwickelte sich die Nachfrage nach Soja auf dem Landwirtschaftssektor, und vor allem Eisenerz für die wachsende Industrialisierung Chinas, mit einer Geschwindigkeit, dass man von einem außenwirtschaftlichen Boom Brasiliens sprechen konnte. Besonders bei den Bodenschätzen konnte der ehemalige staatliche Großkonzern – Vale – praktisch die Preise diktieren. Mit dieser Entwicklung wuchs sowohl das Bruttosozialprodukt, als auch die Kaufkraft der Massen. Die einstmals beträchtliche Staatsverschuldung konnte reduziert, und sogar beachtliche Devisenreserven angelegt werden.

Doch ist dies eine gute Basis für die Zukunft? Die Welt entwickelt sich in einem Tempo weiter, wie es bisher nie geschah. Ein Land wie China, das vor fünfzig Jahren noch so verschlossen war wie heute Nordkorea, entwickelte sich rasant, dass es bereits die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt darstellt, und in den nächsten Jahrzehnten zum Spitzenreiter USA aufschließen wird, wenn nicht gar überholt. Auch Indien schafft es, trotz seiner Masse von Bürgern, die unter der Armutsgrenze nach wie vor dahin vegetieren, eine technologische Entwicklung durchzumachen, die die Wirtschaft des Landes zunächst in Asien, bald aber auch weltweit zu einem ernsten Konkurrenten werden lässt.

Vor einigen Jahren wurde ja diese sehr heterogene Gruppe der BRICS-Länder kreiert, die eigentlich wenig gemein haben, als dass sie auf dem Sprung vom Entwicklungsland zu einer Wirtschaftsmacht sind. Wenn man nun diese fünf Mitgliedsstaaten näher betrachtet, so stellt man rasch fest, dass sie sich in zwei Gruppen teilen. Die eine sind Länder die wenig Bodenschätze besitzen und wie China, sich durch billige Produktionskosten und Disziplin zur „ Werkstatt „ der Welt entwickelten, und Indien, das dank seiner gut ausgebildeten Mittelklasse sowohl im Elektronikbereich, aber besonders in der Entwicklung von Software, ein führender Dienstleister wurde. Die andere Gruppe, bestehend aus Brasilien, Russland und Südafrika, bestreiten ihren Export hauptsächlich mit ihren Bodenschätzen und landwirtschaftlichen Produkten.

Führende Wirtschaftswissenschaftler haben nun die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Länder, aber auch der hochentwickelten europäischen Staaten, untersucht und kamen zu dem Schluss, dass die Zukunft eines Landes von seiner Innovationskraft und Produktvielfalt beeinflusst wird. „ Labil ist der Wohlstand überall dort, wo er an einigen wenigen Produkten hängt“, meint der Physiker Luciano Pietronero von der Universität La Sapienzia in Rom. Genau dies ist aber der Fall bei Brasilien, Russland und Südafrika, sie leben von den Deviseneinnahmen der Bodenschätze und im Falle Brasiliens noch von den Agrarprodukten. Technologie und hochentwickelte Produkte findet man in der Exportstatistik dieser Länder wenig.

Vergleicht man diese Situation aber mit der Bundesrepublik Deutschlands, die nicht nur Basismaterialien einführen muss, sondern auch eine ganze Reihe landwirtschaftlicher Produkte, so gelingt es der deutschen Wirtschaft, trotz der Euro-Krise und den Divergenzen in der Europäischen Gemeinschaft, sich weiterhin als ein führendes Exportland von ständig weiterentwickelter Technologie auszuzeichnen. Dies basiert nicht nur auf der Arbeit von wenigen Großkonzernen, die Leistungen kommen vielfach aus den Entwicklungslaboren und Werkstätten der mittelständischen oder gar Kleinindustrie. Damit schafft das Land Mehrwert, der immer weltweit Abnehmer finden wird, und damit der Bevölkerung nicht nur Vollbeschäftigung, sondern auch Wohlstand garantieren kann.

Brasilien aber, das so gelobte „Gottes eigene Land“, hat bis heute noch kein klares Rezept wie es einen Beitrag zur technischen Weiterentwicklung oder fortschrittlichen Spezialisierung auf weltweit gefragten Gebieten leisten kann.

Wie bereits gesagt, die Entwicklung geht mit rasender Geschwindigkeit weiter und wer mit diesem Zug nicht mitfährt bleibt zurück. Es mag noch eine Weile gehen, dass Brasilien von seinem hungrigen und großen Binnenmarkt leben kann, aber bereits im nächsten Jahrzehnt kann eine Stagnation erfolgen, die Brasiliens Entwicklungs- und Wirtschaftskonzept empfindlich beeinflussen wird.

Das Land könnte es, die führenden Köpfe wissen es, aber es fehlt sowohl eine Strategie als auch der Wille zu einer mittel- bis langfristigen Diversifizierungs- und Technologiekonzeption. In den 1950er Jahren hat es Präsident Juscelino Kubitschek vorgemacht, danach erfuhr das Land eine industrielle Entwicklung, die erst durch die Militärs und ihre falsche Großmannssucht in den 1970er Jahren beeinträchtigt wurde. Davon hat sich weder die Wirtschaft, noch die Entwicklung des Landes bis heute voll erholt.

Das Deutschlandjahr in Brasilien ab Mai 2013 könnte ein Impulsgeber zu verstärkter technologischer Zusammenarbeit werden, wenn nur von Seiten Brasiliens die Bereitschaft zu Flexibilität kommen würde, aber sowohl veraltete Arbeitsgesetze, als auch ein Wulst von Abgaben, Steuern und Vorschriften behindert eine rasche Veränderung der brasilianischen Wirtschaftslandschaft. Dazu kommen noch die allseits bekannten und reklamierten Engpässe der Infrastruktur. Wahrlich keine guten Aussichten für eine rasche Änderung der Situation.

Die Welt wartet aber nicht auf Brasilien, sondern das Land muss sich dringend Gedanken machen, wie es nach den großen Festen in den Jahren 2014 und 2016 weitergehen soll.

Eckhard E. Kupfer

Um comentário:

  1. 6% des bruttosozialprodukts fon brasilien werden mit der landwirtshaft bestritten, 27% mit industrie und 67% mit dienstleistungen, nich anders als in westeuropa. und for ein paar jaren war das gröszte exportprodukt brasiliens die flugzoige, nu aber ham die asianten fil hunger nach soja und etanol, und brasilien lifert es.

    nu, brasilien exportiert wenige fernseer und kompiuter, aber die brasilianishen multis wi petrobrás, vale, embraer, marcopolo, die baugigangen odebrecht, camargo correa, andrade gutierrez usw usf benyzen gar nich so wenig technologie.

    und so einseitig is die erz- und landwirtshaftliche produkzion wirklich nich, es werden duzende von mineralien exportirt, und die landwirtshaft exportirt nich nur soja und etanol sondern auch rindfleish, hynerfleish, zuker, kakao, kaffee, orangen, tropenfrychte, und so weiter und so fort.

    klar, fil spizentechnologie is da nich, was exportirt wird, das lag aber an der felenden bildung, aber ich hab den eindruk, brasilien hat das probleem erkannt, und bei meiner lezten reise fon der venezolanishen bis zur uruguayishen grenze hab ich risenuntershide gemerkt. ich bin optimistish, zumindest was die wirtshaft betrifft.

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