segunda-feira, 29 de outubro de 2012

Bürgermeisterwahlen in Brasilien


Das ist dann auch wieder Brasilien, zwei Stunden nach Wahlschluss, liegen die endgültigen Ergebnisse bereits vor. Und das nicht nur in den großen Städten des Südens und Südostens, nein in ganz Brasilien. Wenn man bedenkt, wie hochkompliziert und langwierig die Wahlauszählungen in den USA noch immer sind, muss man der brasilianischen Wahlstruktur ein großes Kompliment machen.
Nachdem bereits beim ersten Wahlgang am 7. Oktober so wichtige Posten wie die der Präfekten von Porto Alegre, Rio de Janeiro und Belo Horizonte vergeben wurden, ging es am Sonntag um die Entscheidungen in allen Städten mit mehr als 200.000 Wählern, die im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit erreichten. Die Spannung stieg, besonders natürlich in Städten wie São Paulo, Salvador , Curitiba, Fortaleza. Aber auch in Florianópolis, Macapá, Rio Branco, Terezina und Vitoria gab es knappe Ergebnisse. Ein Zeichen, dass die Demokratie in Brasilien recht gut funktioniert, wird dadurch bestätigt, dass sich sechzehn Parteien die Chefposten in größeren Städten teilen. Wobei es teilweise zu recht unterschiedliche Wahlverbindungen kam. So trat in Belo Horizonte der Amtsinhaber, Márcio Lacerda von der PSB, einer Partei die sich in Brasilia durchaus zur Regierungskoalition zählt, gegen die PT-Kandidaten Patrus Ananias an und wurde von dem führenden Oppositionspolitiker Aecio Neves unterstützt. Noch dramatischer ging es in Fortaleza zu. Auch dort stellte die PSB ihren Kandidaten, Roberto Cláudio, direkt gegen den PT- Vertreter Elmano Freitas auf. Ersterer gewann, trotz massivem Einsatz der Bundespartei PT mit Ex-Präsident Lula und Präsidentin Dilma an der Spitze. In Recife gelang dem Juniorpartner dieses Ergebnis bereits im ersten Wahlgang mit der Wahl von Geraldo Júlio. Damit zeigte im Hintergrund der Gouverneur von Pernambuco, Eduardo Campos, seine regionale Macht und sicherlich auch seinen Anspruch auf höhere Weihen, vielleicht schon 2014, aber ganz sicher im Jahr 2018.
Nun, in São Paulo fand sicher einer der interessantesten Wahlkämpfe statt. Ein Modellfall für Politikwissenschaftler. Zu Beginn des Jahres gab es wenige, die daran zweifelten, dass der ehemalige Bürgermeister und Ex-Gouverneur José Serra diesen für seine Partei PSDB so wichtigen Position wieder erobern würde. Er lag bereits bei den ersten Umfragen mit guten 30 bis 35 Prozent in Front. Allmählich tauchte zwar ein Alternativkandidat mit dem Celso Russomano auf, der dem Spitzenreiter immer näher kam, doch der Vertreter der Arbeiterpartei PT, Fernando Haddad, den Ex-Präsident Lula mit feinem Gespür ausgesucht hatte, hielt sich lange Zeit mit weniger als 10 Prozent der Wahlintentionen am unteren Rande. Kritische Beobachter sahen jedoch bereits recht früh die dunklen Wolken über José Serra schweben: die hohe Rejektionsrate, sie betrug bis zu 40 Prozent. Es kam dann recht überraschend, dass sich von Woche zu Woche die Umfrageergebnisse veränderten, einmal lag Russomano mit 35 Prozent weit vorne, und man erwartete schon einen Zweikampf mit José Serra, doch am 6. Oktober lagen alle drei Kandidaten nahezu gleich auf, und der Vertreter der schwächsten Partei, Russomano, fiel durch das Raster. Obwohl er sich dann für den zweiten Wahlgang als neural erklärte, fiel wohl doch eine großer Teil seiner Stimmen dem PT-Kandidaten Haddad zu.
Für den neutralen Beobachter ist es einfach faszinierend, zu sehen, mit welch treffsicherer Strategie die Wahlabsicht von Lula und seiner Parteimaschine aufging. Zwar ist Fernando Haddad weit davon entfernt, als glorreicher Sieger gefeiert zu werden, denn immerhin gab es trotz Wahlpflicht etwa 30 Prozent Nichtwähler oder ungültige Stimmen. Dies kommt schon einem Protestverhalten gleich. Aber eines muss man anerkennen: Parteien sind in Brasilien anders als in vielen Ländern keine ideologisch oder gesellschaftlich ausgerichtete markante Institutionen - mit Ausnahme der Arbeiterpartei PT. Aber gerade dies zeichnet sie aus. Aufgrund ihrer inneren Struktur, ihrer Geschlossenheit und mittlerweile auch Planung  und Weitsichtigkeit, kann sie auch weiterhin mit Zuwachs im Lande rechnen, während sich andere Parteien mehr und mehr zersplittern. Vier erfolgreiche Jahre von Fernando Haddad in São Paulo können ihn durchaus für höhere Weihen bereitmachen, immerhin ist er erst 49 Jahre alt.
Neben dieser interessanten Entwicklung, darf man gespannt sein, ob es der PSB mit ihren Stammwählern im Nordosten gelingen wird, sich nach Süden kräftiger auszudehnen. Die PSDB aber als noch führende Oppositionspartei bedarf dringend, wie es bereits Ex-Präsident Fernando Henrique Cardoso ausdrückte, einer Erneuerung, wenn sie nicht das gleiche Schicksal wie die Liberalen, der ehemaligen PFL und späteren Demokraten erleiden will.
Brasiliens politische Landschaft bleibt in Bewegung.

segunda-feira, 22 de outubro de 2012

Avenida Brasil


Nun ist sie zu Ende, und es war fast wie eine Liebesgeschichte, man traf sich jeden Abend, wartete mit Herzklopfen, was geschehen würde, man sympatisierte mit den Charakteren, die Männer mehr mit Nina, die Frauen mit Tufão.  Es gab aber auch welche, die sich für die hysterischen Ausbrüche Carminhas begeistern konnten, das war zwar schon etwas pervers, aber in unserer Gesellschaft gibt es ja sehr unterschiedliche Personen, auch solche, die das Böse einfach anzieht. Selbst Max hatte seine Anhängerinnen, immerhin war er weit mehr Macho als Tufão, oder der alternde Leleco oder der möchtegern Don Juan Cadinho. Dass letzterer zum Schluss einer derjenigen war, die ein wirkliches Happy End feiern durften, sollte uns der Autor doch näher erläutern. Wie hat er es wohl angestellt, dass drei hübsche Damen ihm gleichzeitig das Ja-Wort gaben. Eine Reflexion auf unsere offene Gesellschaft oder nur die üblichen Wunschträume der Herren der Schöpfung?


quarta-feira, 17 de outubro de 2012

Das Wunder von Berlin


Wunder gibt es immer wieder, war vor vielen Jahren ein erfolgreicher Schlager, und tatsächlich es gibt sie noch, auch im Sport. Was die deutsche Fussballnationalmannschaft gestern im Berliner Olympiastadion zeigte, war sechzig Minuten lang ein Wunder. Der schwedische Gegner wurde an die Wand gespielt. Die deutschen Spieler zeigten Fussball vom feinsten, mal wie der FC Barcelona, mal wie die spanische Nationalmannschaft, mal wie der kommende Weltmeister. Aber ein Spiel dauert eben neunzig Minuten. Und irgendwie gab es dann bei den Spielern ab der 62. Minute einen black-out. Der Strom war weg, der Geist des Spiels ging verloren, man begann den Schweden das Spiel zu schenken. Es sah so aus, als ob man es peinlich fände, dass man einen Gruppengegner so vorgeführt hatte und in mit vier zu null Toren nach Hause schicken würde.
Da aber die Schweden durchaus noch etwas von Fußball verstanden, nahmen sie diese Einladung gerne an und bumsten ein ums andere Mal dem deutschen Torwart einen in den Kasten. Nun gut, in der neunzigsten Minute stand es immernoch 4:3, das war zwar nicht mehr elegant aber erfolgreich, man hatte ja drei Punkte in der Tasche.
Doch der portugiesische Schiedsrichter ließ nachspielen und die deutschen Spieler dachten schon ans Duschen. Rums, noch ein Tor und was die deutsche Mannschaft in 60 Minuten so schön aufgebaut hatte, machten die Schweden in 30 Minuten wett. Der moralische Sieger war nun Schweden und die Deutschen gingen wie begossene Pudel vom Platz. Nachher meinte ein Statistiker, solch ein Ergebnis hätte es in der 102 jährigen Geschichte der deutschen Länderspiele noch nie gegeben. Damit setzen sich nun mindestens 40 Millionen Fussballexperten auseinander und werden den deutschen Spielern und ihrem Trainer die Leviten lesen.
Um mit brasiliansichen Verhältnissen zu reden, Deutschland spielte 60 Minuten wie Fluminense und 30 Minuten wie Palmeiras, so ist das eben im Fussball wenn das Spiel neunzig Minuten dauert. Wunder gibt es immer wieder, auch negative.

Obras Primas da Iconografia Brasiliana

Ist eine Ausstellung betitelt, die ab heute im Club Transatlântico in São Paulo gezeigt wird. Dominique Edouard Baechler, ein bekannter Kunsthändler, kehrte nach einer Pause mit seinen Stichen, Graphiken und historischen Landkarten wieder an die traditionelle Ausstellungstätte zurück, wo er über zehn Jahre seine wertvollen und seltenen Stücke zeigte.
Der Liebhaber und Sammler solcher historischen Darstellungen kann sich dort bis zum 7. November umsehen und seine Lieblingsobjekte erwerben. Wobei erstaunlich ist, dass bereits am Eröffnungsabend eine ganze Reihe Stiche von Darstellungen der tropischen Landschaften Brasiliens aus dem 18. Und 19. Jahrhundert bereits verkauft wurde. Darunter befinden sich so herrlich Arbeiten wie, die kolorierten Stiche von Moritz Rugendas, Carl Friedrich von Martius, Guilherme Blaeu, Guilherme L‘isle e John Carry.
 

terça-feira, 16 de outubro de 2012

X.Treffen der deutschsprachigen Körperschaften Buenos Aires 2012

Am 22.9. traf ich in Buenos Aires Hans Schulz aus Bariloche. Er stellte an diesem Tag während des X. Treffens der deutschsprachigen Gemeinschaften Lateinamerikas sein Buch: " Mandato paterno ". Ich präsentierte meines: " Weltgeschichten " , 140 Zeitungsartikel aus 15 Jahren Veröffentlichung in der Brasil Post in São Paulo. Beide Bücher sind auf ihre Art und Weise interessant und können gerne erworben werden bei : juanschulz@yahoo.com oder bei ekupfer@ig.com.br.


X. Treffen der deutschsprachigen Körperschaften 2012
Vom 20. bis 23. September trafen sich die Vertreter von deutschstämmigen Gemeinden und Körperschaften aus ganz Lateinamerika zu ihrem jährlichen Symposium, das dieses Jahr in Buenos Aires stattfand. Eingeladen hatte die FAAG (Federación de Asociaciones Argentino-Germanas) unter ihrem Vizepräsidenten Rodolfo Hepe.

Heute am 16.10.2012 werde ich diesen Blog beginnen. Nachdem die Brasil Post eingestellt wurde, werde ich nunmehr hier meine Artikel, Gedanken und Meinungen veröffentlichen.
Ich lade alle dann dazu ein dies zu kommentieren.